Aus der Vergangenheit von Riedenheim
Riedenheim wurde vor 900 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Die ersten Niederlassungen hier dürften jedoch keltischen Ursprungs (ca. 1000 v.Chr.) gewesen sein. Denn zahlreiche Zeugen einer dichten Besiedelung finden wir z. B. in den Hügelgräbern am archäologischen Wanderpfad. Die besondere Bedeutung des Ortes aus jener Zeit wird noch durch den „Fürstengrabhügel“ westl. des Dorfes unterstrichen. Die erste urkundliche Erwähnung von Riedenheim finden wir dann im „Codex Hirsaugiensis“ aus dem Jahre 1103. Dort ist beschrieben, dass ein Ritter Diemar von Rotingen für Sonntag, den 18. Jan. 1103 etliche Vornehme (Adlige) des Reiches und seine Freunde nach Riedenheim (villam que Rietheim dicitur), Stätte des Gerichtes, eingeladen hat. Hier hat der ehemalige „Kriegsmann“, nach weisen Rat all seine Güter an den Abt Gebhard von Hirsau übergeben, geschenkt und ist selbst als Laienbruder in dieses Kloster eingetreten.
Im Jahre 1119 schenkte der Freie Gumpert von Ekkeburgehofen seine Güter in Riedenheim an das Kloster St. Stephan in Würzburg; was der Bischof Erlung beurkundete. 1150 bestätigte der Bischof Siegfried von Würzburg Schenkungen an die St. Michaelskapelle in villa Rietheim. In den Jahren 1275-1303 fungierte der Ritter Conrad von Rietheim als Schultheiß in Riedenheim, der in Hohenlohischen Urkunden erwähnt wird. Am 22. Juli 1345 verkaufte Kraft III. von Hohenlohe u.a. sein Dorf Riedenheim an das Hochstift Würzburg Wie ein Aktenstück im Zobel’schen Schloßarchiv belegt, waren die Riedenheimer Bauern im Bauernkrieg 1525 auch keine Unschuldsengel. Denn sie beteiligten sich bei den wüsten Vorgängen im Schloß Giebelstadt vom 21. April bis 24. April 1525. Während der Regierungszeit des Fürstbischofs Julius Echter erhielt Riedenheim zum Schutze der Dorfsicherung 3 Torhäuser (gegen Oberhausen, Stalldorf und Gelchsheim) und einen Wall mit Graben und Hecken um das Dorf. Zur Zeit des 30jährigen Krieges und in den Pestjahren mußte Riedenheim Schmerzliches erfahren. So war beispielsweise 1632 die Sterbequote bei 43, erst 1636 war sie mit 6 Fällen wieder normal.
1453 wurde die Riedenheimer Pfarrkirche, die den hl. Laurentius geweiht ist, erbaut. 1613 wurde diese Kirche erneuert und 1839 musste sie vergrößert werden, so dass sie nach mehrmaligen Renovierungen in der heutigen Form und Ausstattung zu sehen ist. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Riedenheim 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg 1805 Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde. Schweres mußte Riedenheim durch die beiden Welt- kriege ertragen in denen es im 1. Weltkrieg 26 und im 2. Weltkrieg 22 Gefallene zu beklagen hatte. Dazu kommen noch 10 Vermisste. Im Zuge der Gebietsreform 1978 kam Stalldorf als Ortsteil zu Riedenheim. Riedenheim ist bis heute, aufgrund seiner fruchtbaren Böden ein überwiegend landwirtschaftlich geprägtes Dorf geblieben. Heute zählt es mit seinem Ortsteilen Stalldorf, Oberhausen und Lenzenbrunn ca. 820 Einwohner. Es besitzt alle Möglichkeiten zur Deckung des täglichen Bedarfs, z.B. Bäcker, Metzger, Handwerker, Handel, Künstler, Kirche, Kindergarten, Grundschulort, Jugendräume, Vereine für Sport und Kultur, etc. Riedenheim ist noch heute selbständige Gemeinde mit Bürgermeister, Gemeinderat und einem schönen, alten Fachwerk-Rathaus aus dem Jahre 1575.
1996 wurde Riedenheim mit dem Ortsteil Stalldorf Sieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ auf Landkreisebene. 1997 wurde Riedenheim dann noch mit einem Sonderpreis auf Bezirksebene ausgezeichnet. 2003 feierte Riedenheim das Jubiläum „900 Jahre Riedenheim“. Höhepunkt war das Dorffest am 6.7.2003.